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Farbverlauf selber färben und spinnen

Mit Säurefarben Wolle selbst in der Mikrowelle färben, das wollte ich unbedingt mal ausprobieren. Am liebsten gleich ein Garn mit Farbverlauf. Dazu habe ich mir die drei Grundfarben rot, blau und gelb bestellt um mal auszuprobieren, was damit so zu machen ist. Als Anleitung diente mir zunächst die Anleitung von Chantimanou.

Meine erste Färbung

Ich habe also meinen Küchentresen mit Zeitungspapier abgedeckt, darauf Frischhaltefolie ausgebreitet und die ersten ca. 70g weiße Bluefaced-Leicester Wolle mit Seide (80% zu 20%) ausgebreitet. Dann habe ich 2 Farben angemischt, einmal das reine Blau und einmal Blau mit Gelb zu grün gemischt. Mit den beiden Farben habe ich mich bemüht einen Farbeverlauf hinzubekommen. Die Farbe habe ich jeweils mit Esslöffeln auf der Wolle verteilt, Spritzflaschen hatte ich nicht. Die Anwendung ist tatsächlich sehr einfach und das Ergebnis nach der Mikrowelle hat mich begeistert.

Die Blau- und Grüntöne trocknen auf dem Heizkörper

Von Blau hatte ich noch einen aufgelösten Rest, den ich dann mit Rot zu Lilatönen gemischt habe für den zweiten Versuch. Bei diesem hat es dann einen lauten Knack gegeben und die getöpferte Schale, die ich unter die Wolle-Folien-Packung gelegt hatte ist in der Mikrowelle gesprungen.

Eine Alternative zur Frischhaltefolie

Nun bin ich gar kein Fan von Plastik. Also habe ich nach einer Alternative gesucht, die auch ohne Plastik funktioniert.

Ich habe rot angemischt und meine restlichen ca. 50g weiße Wolle in ein großes Einmachglas gesteckt. Darauf habe ich ungleichmäßig die rote Farbe verteilt. Mit einer lockeren Abdeckung (Teller) ging es ab in die Mikrowelle.

Ich muss sagen, so geht es genauso gut, nur ist es in einem runden Gefäß natürlich nicht so leicht einen Farbverlauf der Länge nach hinzubekommen.

Der gefärbte Kammzug

Aus diesem Kammzug sollte nun mein Farbverlaufsgarn entstehen. Die Übergänge waren mir aber noch nicht weich genug.

Deshalb habe ich beschlossen mir aus dem Kammzug mit meinen Handkarden viele Rolags zu erstellen, die ganz langsam die Farbe wechseln.

So entstand nach und nach ein wunderschöner weicher Farbverlauf.

Ab ans Spinnrad

Nun habe ich Rolag für Rolag von hellrosé bis blau die erste Spule meines Spinnrads gefüllt. Da ich nicht alles auf eine Spule bekomme, habe ich hier gestoppt und dieses Garn dann auch gleich gezwirnt. Klar, eigentlich ist es besser erst alles zu spinnen um dabei einigermaßen gleich mäßig zu bleiben, aber ich bin nun mal neugierig und musste unbedingt sehen, wie das fertige Garn aussieht.

Um den Farbverlauf beizubehalten, kam für mich nur Navajo- oder Ketten-Zwirnen in Frage. Diese Art des Zwirnens liebe ich aus zwei Gründen. Erstens braucht man nur einen Faden, dh. man kann seine Spule so voll machen wie es geht und kann dann direkt zum Zwirnen übergehen. Zweitens ergibt dies ein dreifädiges Garn, das wunderbar rund ist und ein tolles Strickbild ergibt. Zusätzlich ist es (neben einfädigem Garn) die einfachste Art einen Farbverlauf beizubehalten.

Fortsetzung folgt…

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