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Hessen goes Haslach

Wollkrauts Werk Wettbewerb hatte wohl doch zwei Hauptgewinnerinnen, zumindest laut Sandra Grünberger. Aber lest selbst, was sie dazu berichtet, ab hier kommt sie zu Wort:

Bei Eurem Wettbewerb habe ICH gewonnen! Ja, ich sehe und fühle mich als absolute Gewinnerin! Das vergangene Wochenende war die Ulli mit ihrem Mann bei mir. „Hessens goes Haslach“.
Wir hatten so eine wunderbare, gewinnbringende, wertvolle, lustige, lehrreiche, kreative Zeit miteinander – ein wahres Geschenk für mich!

Nachdem ihr mir die Gewinnerin genannt hattet, habe ich natürlich sofort mal im Internet nachgesehen, wer mich denn da besuchen kommt. (Ulrike Wend, Instagram: glitzerline)

Was soll ich Euch sagen….. ICH WAR SCHOCKIERT!!!!!!

Was soll ich denn dieser Künstlerin noch zeigen, lehren oder beibringen? Nix mit Anfängerhandspinnen, langer Auszug, Kardieren, Färben, Rohwollverarbeitung, Weben und Co! Die kann ja schon AAAAAALLLLLEEEEESSSS auf höchstem Niveau!

Schweißperlen auf meiner Stirn, die Hallenbäder füllen könnten!!!!!!!

Nach einem kurzen Kennenlern-Telefonat die erste Erleichterung: Sie versteht meinen Dialekt und wir haben gemeinsam gelacht. Ulli hat gemeint, dass sowas wie ein kreativitätsfördernder Input klasse wäre. Auch das Weben am Triloom würde sie interessieren. „KLAR, KEIN PROBLEM – SO MACHEN WIR DAS“ waren vorerst meine letzten Worte.

(Anmerkung: Dass ich kreativ bin, wird mir oft mal nachgesagt, ein Lehrprogramm dazu hatte ich zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht. Mit dem Triloom war ich selbst noch im autodidakten Selbsttraining.)

„Ich kann das – nur halt jetzt noch nicht“, motivierte und beruhigte ich mich selbst und begab mich auf meine eigene Fortbildungs-/Weiterbildungs-/Entwicklungsreise. Unglaublich, was ich alles zu den Themen lernen und erfahren durfte! Nicht nur deshalb sehe ich mich als GEWINNERIN. Der wahre Gewinn nämlich, liegt in der Begegnung mit Ulli und ihrem Mann Andi. Die urvertraute Verbundenheit, der Sinn für Humor, gemeinsame Interessen, das Gefühl für das Schöne, Gute und Verrückte, das von der ersten Sekunde zwischen uns und auch dem Tom, dem Mühlenschmied gewirkt hat, hat nicht nur die Seelen, sondern tatsächlich auch die Kreativität genährt. Das mit dem Triloom ist eine andere Geschichte…. die ich hier auch nur ganz kurz ansprechen möchte. Wir, Ulli und ich, wir wissen jetzt beide, wie und mit welchen Garnen man es am besten NICHT macht und dass es von großem Vorteil ist, wenn man auch was sieht dabei. Dämmriges Schummerlicht in der holzofengeheizten Stube ist da nicht so ideal. Zumindest hat dies die Kreativität und die Selbsteinschätzung gefördert. Nach dem Baustellenstrahler wollten wir der Stirnlampe keine Chance mehr geben. Das Prinzip „Triloom“ hat die Ulli ohnehin bereits verstanden. Dann schon lieber die Wärme und das Knistern bei einem Braten genießen, den Andi und Tom während unserer kreativen Ein&Ausfälle, gezaubert hatten.

Ein fertiges Werkstück konnte Ulli nicht mit nach Hause nehmen und trotzdem denke ich, dass wir beide viel gelernt und mitgenommen haben!

Apropos mitgenommen: die Ulli hat mir als Geschenk eine selbstgemachte Tasche mitgebracht. Unglaublich wunderbarwundervolltoll! So schön!

Einen kleinen Seminareinblick möchte ich Euch hier noch geben.

Nachdem wir uns spielerisch und theoretisch mit dem Thema Kreativität auseinandergesetzt hatten, uns die Vera Birkenbihl dabei im Geiste begleitete, ging es ran ans Werk. In dieser Übung wurden unzählige kreative Momente und Elemente vereint.

Zunächst zeigte ich Ulli eine simple Methode, um zu einer harmonischen, themenbezogenen Farbpalette zu gelangen.

Diese Farbigkeit war die Basis für weitere wirklich radikale Herausforderung. (Kreativität kann auch entstehen, wenn man vertraute Wege verlässt, etwas macht, was man vernünftigerweise niemals machen würde. Bisoziationen herstellt.) Ulli did it! Mit einem kleinen, wirklich scharfen Messer schnitt sie die – nach ihrer Farbpalette auserwählte – Wolle von den Konen runter. Huch das macht schon was mit einem.

Schnappatmung garantiert!

Da lag es nun vor uns:

Das Fadenmeer. (Ulli hatte für ihre Farbpalette das Thema „Meer + Himmel“ gewählt.)

Die Hausaufgabe dazu: Nimm dir die Gefühle, die Du während der Aufschneiderei hattest und jetzt noch nachwirken, mit den Fäden mit nach Hause und zaubere etwas daraus. Ich freue mich schon sehr auf das Ergebnis!

Um die aufgewühlten Gemüter wieder etwas zu besänftigen, haben wir gleich vor Ort ein paar Meeresfädenschnipsel wiederverwertet und mit Handkarden zusammen mit Merino zu neuem, sinnhaften Wollleben erweckt. Nach dem Seminar habe ich selbst auch gleich damit experimentiert und Proben gesponnen.

Jetzt will ich natürlich ans Meer!

Hier noch der Trick mit der Farbpalette:

Gearbeitet wird ganz simpel mit dem Handy. Die Basis ist ein Bild, das zum Thema passt. Ich habe hier zur Demonstration die wunderschöne Tasche gewählt, die mir Ulli geschenkt hat.

In das auserwählte Bild zoomt man maximal hinein und macht davon einen Screenshot. In diesen Screenshot wird wieder maximal hineinzoomen. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis man eine ansprechende Farbigkeit für sich gefunden hat.

voilà

Eure KopfHerzHandWerkerin

Sandra