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Chemknits kommt (wieder)

Das zweite „Chemnitzer Wollfest“ ist am Start: Am 30. Juli 2023 findet es wieder auf dem Gelände des Freizeitzentrums Glösa, Schulberg 5A in 09114 Chemnitz statt. Der Eintritt ist frei, bislang haben sich 20 Händler und Aussteller angemeldet. Die Veranstalter versprechen einen Spinnwettbewerb „Wer am schnellsten spinnt gewinnt!“ und Alpakas vom Chemnitztal sollen für Spaziergänge bereitstehen.
Mehr Informationen unter: https://www.chemknits.de

Bild: chemknits

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Der Schafwollmarkt ist in Deutschland am Boden

Im Januar erschien der Abschlussbericht: „Studie zur Analyse des Marktes für Schafschurwolle aus Deutschland – Stand, Potenziale, Hemmnisse und Handlungsempfehlungen“. Das 168-seitige Werk schaut sich „Wollkraut“ natürlich genau an. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) hat im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) diese Studie im Zeitraum von Oktober 2021 bis Januar 2023 erstellen lassen.

Einige Zitate: „In der Schafhaltung kämpfen die Schäfer:innen seit Jahren mit Nachwuchsproblemen und niedrigen Erlösen für die Wolle, die zumeist nicht die Schurkosten decken. Eine fehlende oder geringfügige Vernetzung innerhalb der Branche führt zu Wettbewerbsnachteilen und schwachen Nachfragen. … Im Jahr stehen schätzungsweise ca. 6.000 t deutscher Schafschurwolle als Rohwolle zur Verfügung. Nach dem Waschen der Wolle wären damit ungefähr 4.200 Tonnen jährlich zur weiteren Verwendung vorhanden. Auf Grund dieser begrenzten Verfügbarkeit findet deutsche Schafwolle in erster Linie ihre Anwendung in der Nische und nicht in massenmarktfähigen Produkten. … Das Fehlen einer deutschen Wollwäscherei führt zusätzlich zu logistischen Herausforderungen und wurde als eines der zentralen Probleme der hiesigen Branche benannt.“

Chancen sieht die Studie in mehr Bewusstheit über den vorteilhaften natürlichen Rohstoff und privaten Initiativen, die zu Kaufbereitschaft führen – also irgendwie genau im Kreis der “Wollkraut-Leser:innen. Soviel für heute.
In Heft 9 mit Erscheinungstag 31. August 2023 gibt es mehr dazu. Es wird voraussichtlich ab Mitte August hier bestellbar sein.


Walachenschafe (Bild) haben sehr grobe Wolle und die ist kaum zu vermarkten.
Bild: Nicole Paul/FNR

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Kreuz und quer beim Kreuzkraut

Mit der warmen Jahreszeit kommen auch die Warnungen vor dem giftigen Jakobskreuzkraut wieder. Seine gelben Blütenstände sind häufig auf stillgelegten Flächen, extensiv bewirtschafteten Weiden, ungenutzten Flächen, Wegrändern und Böschungen zu finden. Die in der Pflanze und insbesondere den Blütenständen enthaltenen Pyrrolizidin-Alkaloide verursachen Leberschäden – zumindest bei regelmäßiger Einnahme.

Im Abschlussbericht ihrer „Feldstudie zur Schafbeweidung von Grünland mit Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea L.) aus tiergesundheitlicher und naturschutzfachlicher Sicht“ kommt Susanne Ohlsen letztes Jahr im Auftrag der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein zu einem diesbezüglich ermunterndem Ergebnis:
Die über zwei Jahre angelegte Feldstudie mit 70 Schafen auf einer reich mit Johanneskreuzkraut bewachsenen Weide zeigte, dass die Schafe das Kraut ordentlich dezimieren. Bemerkenswerterweise waren stets ausreichend Futteralternativen vorhanden. Die Schafe wurden täglich kontrolliert und wöchentlich einem tierärztlichen Check-up unterzogen. Dabei wurden keine gesundheitlichen Auswirkungen festgestellt.

Zur erheblichen Reduktion des Ertragsanteils von Jakobskreuzkraut auf der Grünlandfläche von zuerst 48 Prozent bis auf letztlich 7 Prozent steigerte die Beweidung durch die Schafe auch noch den Anteil anderer Kräuter. Das Resümee der Feldstudie: „Grundsätzlich könnte eine Beweidung mit Schafen auch aus ökologischer Sicht geeignet sein, Jakobskreuzkraut-Bestände auf Grünlandflächen zu regulieren, ohne einen negativen Einfluss auf die anderen krautigen Arten befürchten zu müssen.“

Die immer wieder publizierten Gefahrenmeldungen rühren übrigens hauptsächlich daher, dass die giftigen Stoffe in Heu oder Silage erhalten bleiben. Pferde und Rinder erkennen die Pflanze darin nicht und nehmen Schaden. In frischem Zustand wird die bitter schmeckende Kreuzkraut-Pflanze von Pferden und Rindern eher gemieden.

Bild: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé /www.biolib.de

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Vom Schaf zum Pullover

Doris Haering schreibt: „Wir haben eine neue Ausstellung im Bauerngerätemuseum in Ingoldstadt-Hundszell – etwas für Wollverliebte!“ Den Tipp geben wir gerne weiter. Die Ausstellung „Natürlich Wolle!“ startet am 2. April und endet mit dem Oktober. In der hauswirtschaftlichen Abteilung des Museums geht es um Wolle von der Gewinnung und Aufbereitung über den gesponnenen Faden bis zu den in Handarbeit gefertigten Wollerzeugnissen. Die Hundszeller Spinngruppe und die Sitzweilgruppe haben das tatkräftig unterstützt. Doris weiter: „Und natürlich findet am 14. Mai von 10 bis 18 Uhr auch wieder unser Schäferfest statt.“

Bild: Bauerngerätemuseum Stadt Ingoldstadt

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Swiss Yarn Festival

„Schon fast ausgebucht“ melden die Macher des Swiss Yarn Festivals. Vom 14. bis 16. April 2023 soll es „der Event für alle Woll- und Garn Enthusiasten“ werden. Von den zahlreichen Workshops sind in der Tat die meisten bereits voll. Der Vorverkauf läuft bis 7. April 2023, die Kurse können nicht direkt am Festival gebucht werden.
Veranstaltungsort ist das „Riverside“, Spinnerei-Lettenstrasse in CH-8192 Zweidlen-Glattfelden

Bild: Swiss Yarn Festival

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Video „Schafe schubsen in Ostfriesland“

Was nach einer groben Gemeinheit klingt, rettet Leben. Ein Beitrag von Sat.1 regional auf Youtube zeigt, wie Schäfer Johann Sjuts in Ostfriesland Schafen hilft, wieder auf die Beine zu kommen. Dass ein Schaf auf den Rücken fällt und nicht mehr selbstständig aufstehen kann, kommt glücklicherweise nicht so oft vor. Da innere Organe in Rückenlage gefährlich auf Herz und Lunge des Tieres drücken, hat der Schäfer die Deiche mit seinen Schützlingen insbesondere vor der Schur, wenn die Schafe dicht bewollt sind, stets im Blick.

Bild: Sat.1 Regional

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Interesse am Schäferberuf gestiegen

Mit 25 neuen Ausbildungen lag die Zahl der abgeschlossenen Verträge für 2021/22 in der Fachrichtung Schäferei deutlich über dem Vorjahresniveau (+ 19 %). Diese Zahlen erhob das Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). In den weiteren Fachrichtungen „Grüner Berufe“ (Geflügel-, Schweine-, Rinderhaltung und Imkerei) habe sich das Niveau des vorangegangenen Ausbildungsjahres knapp gehalten. Dazu Gerald Dohme, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands (DBV): „Die neuen Ausbildungszahlen zeigen, dass das Interesse an einer Ausbildung in den Grünen Berufen weiterhin groß ist. Das ist sehr erfreulich und ist ein Zeichen großer Attraktivität unserer Branche.“ 4.167 Frauen und 9.794 Männer schlossen die Ausbildungsverträge in diesen Berufen ab. Übrigens wurde gut ein Drittel der Neuverträge von Frauen abgeschlossen.

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Q-Fieber im Landkreis Lüneburg

Das Q-Fieber ist eine seltene Krankheit, die von Tieren auf Menschen übertragen werden kann. Sie ist jetzt in Amt Neuhaus nachgewiesen worden. Um die Bevölkerung zu informieren und den Umgang mit dem Erreger zu erklären, hat das Gesundheitsamt Lüneburg eine Info-Veranstaltung für Interessierte am 8. März organisiert.

Das Q-Fieber ist eine Erkrankung, die durch das Bakterium Coxiella burnetii verursacht wird. Menschen können sich infizieren, wenn sie kleine Tröpfchen oder Stäube einatmen. Ein direkter Kontakt zu Tieren ist nicht notwendig. Eine Infektion verläuft meist symptomlos. Jedoch zeigen viele Patienten grippeähnliche Symptome mit starken Kopfschmerzen, hohem Fieber und Mattigkeit. Ein chronischer Verlauf von Q-Fieber ist möglich – insbesondere, wenn die wahre Ursache nicht erkannt wird.

Besonders gefährdet sind Personen mit Vorerkrankungen sowie Schwangere. Ob es sich um eine Infektion mit Coxiella burnetii handelt, sei nicht leicht zu erkennen. Allerdings können Ärzte sie mittels Blutprobe nachweisen lassen und gezielt behandeln.

Bei Tieren kann das Q-Fieber komplett symptomlos verlaufen. Ohne regelmäßige Probenuntersuchung wird es daher nicht sicher vom Tierhalter erkannt. Erreger scheiden infizierte Tiere besonders während der Geburt oder eines Abortes in großen Mengen mit Geburtsflüssigkeit und Nachgeburt aus. Das Bakterium bleibt über Jahre infektiös.

Laut Robert-Koch-Institut haben die in Deutschland gemeldeten Erkrankungen – speziell seit 1995 – zugenommen. In den Jahren 2001 und 2002 wurden insgesamt 293 bzw. 191 Fälle von Q-Fieber an das RKI übermittelt (0,36 bzw. 0,23 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner), 76 beziehungsweise 41 Prozent der gemeldeten Fälle traten im Rahmen von Häufungen auf.

BILD
Coxiella burnetii, Erreger des Q-Fiebers;
Quelle: NIAID/wikimedia-commons

https://www.amt-neuhaus.de/desktopdefault.aspx//tabid-2671/4665_read-9479/

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Dem Ursprung der Schafzucht auf der Spur

Beim Stand unserer Recherchen kann ich euch heute von Vergangenem und Kommendem berichten: Der Film „Soay-Schafe: Landschaftspfleger aus der Steinzeit“ aus der Serie „Unser Land“ des BR Fernsehen ist schon etwas älter. Ganz alt ist das Erbgut der beschriebenen Schafrasse. Soay-Schafe haben ihren Namen von der einsam und weit westlich von Schottland gelegenen Inselgruppe. Dort sind diese urtümlichen Schafe von den Wikingern oder vielleicht sogar schon von Menschen der Steinzeit ausgesetzt worden.

Was die Zukunft angeht, macht uns Christian Schäfer Mut. Die Hauptfigur des Films hält inzwischen an die 150 Soays und ist auf dem besten Weg, einen Herdbucheintrag als Beleg der Reinrassigkeit seiner Zuchtlinie zu erlangen. Er steht im Kontakt zum Wollkraut-Team und das Mindeste, was dabei rauskommen soll, ist ein ausführliches Rasseportrait.

Einen bedenkenswerten Aspekt des bei dieser Rasse noch vorhandenen natürlichen Haarwechsels verrät uns Christian heute schon: „Der Klimawandel – für viele von uns noch eine abstrakte Sache – wirkt sich bei den Tieren bereits deutlich aus: Sie werfen ihre Wolle immer früher, manche inzwischen bereits Mitte Januar ab. Das ist geradezu tödlich, denn es kann bei uns im Februar und März durchaus noch einmal sehr kalt werden.“

Bild: BR Fernsehen

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Artensterben auch unter den Nutztieren

Das Artensterben betrifft auch Nutztierrassen! Allein In Deutschland sei bei 72 Prozent der einheimischen Rassen die Vielfalt bedroht, meldet das „Referenzzentrum für gefährdete Nutztierrassen“. Das wurde jüngst von der EU gegründet um den Erhalt gefährdeter Pferde-, Esel-, Rinder-, Schweine-, Schaf- und Ziegenrassen in den Mitgliedstaaten zu stärken.

Insbesondere soll die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Zuchtverbänden der EU-Mitgliedstaaten gestärkt werden. Es gehe um den Austausch von Erfahrungen und Lösungsansätzen, was gemeinsam und konkret für gefährdete Nutztierrassen zu tun ist. Ein besonderes Augenmerk will das Konsortium darauf legen, die in der Tierzuchtverordnung verankerten Sonderregelungen für bedrohte Nutztierrassen umzusetzen. Dazu zählen beispielsweise die vereinfachte Aufnahme von Tieren in Zuchtbücher, um die Nutztierrassenvielfalt und die genetische Diversität innerhalb einer Rasse zu erhalten. Jetzt werden erst einmal Definitionen und Kriterien für den Gefährdungsstatus einer Rasse EU-weit harmonisiert.

Geleitet wird das EURC-EAB vom niederländischen Institut Wageningen Livestock Research (WLR) zusammen mit dem Institut de l’Élevage (IDELE) aus Frankreich sowie dem Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geleitet.

Bild: EURC EAB