Wie aus der Mischwolle von Skudden durch Aussortieren der Grannenhaare wunderbar weiche Wolle entsteht, hat Britta in Ausgabe 6 unter dem Titel „Skudden verkuschelt“ gezeigt. Jetzt haben wir den Video-Clip „Die Skudden und Britta“ des NABU entdeckt: Hier ist Britta knapp zehn Minuten lang mit ihren 15 Skudden live zu erleben.
Bild: Nabu
Kategorie: Filmtipps
Schaf statt Design
Der Beitrag „Die Nordstory – Bock auf Schafe, vom Schreibtisch auf die Weide“ portraitiert über 59 Minuten die Grafikdesignerin Patricia Sachau. Sie ist seit drei Jahren Schäferin in Ostholstein. Der Film startet Ende Mai, zur Lammzeit. Mit ihren 400 Muttertieren hat Patricia Zwölfstunden-Arbeitstage. Das und die desolate Situation der Schäfereibetriebe in Deutschland haben sie nicht davor geschreckt, den Beruf einzutauschen. Erfolgsrezept der Tochter eines Schäfers sind Einfallsreichtum bei der Vermarktung und Enthusiasmus.
Wir sagen: Zu sehen, wie sie Geburtshelferin, medizinische Erstversorgerin, fürsorgliche Tierpflegerin und Managerin ist, ist großartig und auch die Aspekte der Landschaftspflege durch Schäfereien kommen im Video nicht zu kurz.
Zum Video
Bild: NDR
Naturschutzprojekt neue Hirtenwege
Im Film „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ der Reihe Expedition in die Heimat des SWR trifft Anna Lena Dörr Wanderschäfer, Naturschützer und jede Menge Schafe inmitten großartiger Landschaften. Der Titel ist einem 2018 gestarteten Naturschutzprojekt im Biosphärenreservat Pfälzerwald entliehen.
Das Großprojekt wird innerhalb des Bundesprogramms „chance.natur“ umgesetzt und widmet sich der Pflege schützenswerter Offenlandbiotope. Neue Triftwege sollen erschlossen beziehungsweise die aktuelle Bewirtschaftung durch Wanderschäferherden weiter optimiert werden. Die Grünlandstandorte im Pfälzerwald sind wichtige Lebensräume, zum Beispiel für seltene Tagfalter, Heuschrecken oder Bodenbrüter. Ohne Schafe würde sich Wald ausbreiten und die die seltenen, teilweise stark gefährdeten Arten würden verschwinden. Zudem transportieren Schafe unzählige Samen im Vlies und fördern damit die Vernetzung isoliert liegender Biotopflächen und Populationen.
Hier der Link zum Video in der ARD-Mediathek
Bild: SWR/Expedition in die Heimat
Lego-Charkha
Hier ein Video-Tipp für Mamas von 8- bis 14-Jährigen: Da ist zu sehen, dass sich eine Charkha mit ein bisschen Phantasie, einigen Lego-Bauteilen, einer geeigneten Spindel und einer Zigarrenschachtel fertigen lässt.
Damit soll jetzt keinesfalls gesagt sein, dass frau das nicht selber nachbauen kann oder, dass Spinnerinnen, die keinen Lego-begeisterten Nachwuchs haben, an dem Youtube-Video von Judy Kavanagh keine Freude haben!
Bild: Judy Kavanagh
Video „Knochenjob …“
Einige Dinge haben uns am 17-minütigen Streifen „Knochenjob mit Leidenschaft – der Alltag einer Schäferin“ des Kanals „Ultraviolett Stories“ doch sehr imponiert:
Schäferin Janine managt mit 21 ganz alleine den mütterlichen Schafhof in Nordfriesland – inklusive zehn Hühnern und drei Pferden. Dabei bewältigt sie 12-15-Stunden-Arbeitstage und zeigt unerschütterliche Motivation. Dieser eine, der verbliebenen 930 hauptberuflichen Schafhalter-Betriebe Deutschlands, hält sich nicht zuletzt durch Schafpatenschaften über Wasser.
Bild: funk
Von Schnecken und Wolle
Zwar ist im Video „Tschüss, ihr Schleimer! Erfolgreich zum schneckenarmen Garten“ wenig von Wolle zu hören, doch ist der teilweise sarkastische Streifen ebenso informativ wie amüsant.
Nach 7 Minuten des viertelstündigen Films kommt Rohwolle als Problemlöser ins Bild. Um es vorweg zu nehmen: In Kombination mit getrockneter Minze sei sie Garant für einen Garten im biologischen Gleichgewicht.
Wir sagen: Selbst mit wenig Wolle im Bild ist das Video mit den Einblicken in einen wunderschönen Garten, den „Neues vom Landei“ da gewährt, sehenswert.
Bild: Neues vom Landei
Schafschur im Norden
Noch ein Video-Tipp: Marco Scheel, Gründer des Unternehmens Nordwolle Rügen und Video-Blogger mit über 7000 Abonnenten, stellt sich den Fragen seiner Community. Einige davon drehen sich um die Schafschur. Also besuchte Marco den Schäfer Detlef Mohr um Fragen zu diesem wichtigen Schritt in der Produktion von Wolle zu beantworten.
Bild: Nordwolle
Seidige Fakten
Kennt ihr das Magazin „Lavendelo“? Beate Bossert, alias „Die Filzlaus„, ist uns als Filz-Virtuosin bekannt – nicht zuletzt durch den Beitrag „Sommerspaß mit Oktopussy“ in der Wollkraut-Ausgabe Sommer 2022. Im aktuellen Lavendelo berichtet sie ebenso unterhaltsam wie informativ über „Sagenhafte Seide“. Wer noch nicht weiß, dass eine Raupe bald drei Tage lang am Kokon spinnt und dafür 3 km Faden produziert oder wer sich für Fotos vom Spinnen, Schlüpfen und der Paarung interessiert, der sollte sich das einmal anschauen. Und dann empfiehlt Beate noch das Video „Tiere, die Geschichte schrieben: Die Seidenraupe“ – hier auf Youtube.
Schafe im Weinberg
Neu ist dieses Doppelnutzungssystem nicht! Eine Forschergruppe arbeitet an einem 4-Jahres-Projekt, das die Potenziale der Integration von Schafen in den Weinbau evaluieren und Handlungsempfehlungen geben soll. Über das Projekt „Win-Win im Weinberg – innovatives, ökologisches und ökonomisches Weinbergmanagement mit extensiver Schafbeweidung“ berichtet auch eine Dokumentation der Wissenschaftssendung „Nano“ auf 3sat.
Noch vor 70 Jahren waren Weidetiere in Weinbergen im Winter relativ häufig. Heute sorgen Schafe für Erstaunen. Gleichzeitig suchen viele Schäfer nach Futterflächen. Die Wiederkäuer sorgen für ein vitales Bodenleben und sind in der Lage, eine ganzheitliche Bewirtschaftung von Weinbergen maßgeblich zu unterstützen – zum Beispiel durch „Rasenmähen“, das Entfernen unerwünschter Triebe oder das Freistellung der Traubenzone.
Der Link zur Reportage auf 3 Sat
Bild: Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
Nochmal was vom Schäfer-Leid
„Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis die heimische Wolle wieder echte Wertschätzung erfährt“, ist der Schlusssatz des zweieinhalb-minütigen Clips der Frankenschau aktuell: „Wolle als Abfallprodukt?“
Wollkraut-Leserinnen halten das anders, schauen sich den Bericht von Julia Demel aber vielleicht trotzdem gerne an. Rainer Belzner, Schäfer in der sechsten Generation mit aktuell 800 Schafen, berichtet darin von besseren Zeiten – zu Zeiten seines Großvaters. Er lebt heute von der Landschaftspflege, die seine Tiere rund um den fränkischen Hesselberg leisten.
Bild: Frankenschau/BR24