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Schafschur im Norden

Noch ein Video-Tipp: Marco Scheel, Gründer des Unternehmens Nordwolle Rügen und Video-Blogger mit über 7000 Abonnenten, stellt sich den Fragen seiner Community. Einige davon drehen sich um die Schafschur. Also besuchte Marco den Schäfer Detlef Mohr um Fragen zu diesem wichtigen Schritt in der Produktion von Wolle zu beantworten.

Bild: Nordwolle

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Studie: Marktpotenziale für Schafschurwolle

Schafhalter sind aufgefordert teilzunehmen: Noch läuft eine Studie, die aktuelle und potenzielle künftige Märkte für Schafschurwolle untersucht. Wo gibt es strukturelle Hürden, die einer Erschließung dieser Märkte entgegenstehen?

Ziel der Studie ist es unter anderem herauszuarbeiten, welche Handlungsfelder bestehen, um die Schafschurwolle in Deutschland wieder als attraktiven Rohstoff für verschiedene Anwendungsfelder zu etablieren. Des Weiteren sollen Möglichkeiten gefunden werden, die Branche allgemein zu stärken, wobei Schafhalter die Grundlage bilden.

Diese Studie beauftragte das Bundeslandwirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) als Projektträger. Mit der praktischen Durchführung wurde die Agentur white ip in Dresden beauftragt.

Im Gespräch mit „Wollkraut“ versichert Geschäftsführer Sebastian Mähler, dass die mit der Studie erhobenen Angaben zur Schäferei vertraulich und gemäß der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) behandelt werden.

Über eine Datenerhebung zum Ist-Zustand wolle man die Potenziale ermitteln und die aktuelle Lage auf der Erzeugerseite abbilden. Schafhalter sind aufgefordert, bis zum 15. Juli 2022 dafür online an der Umfrage mit 35 Fragen teilzunehmen. (Fragen lassen sich dabei auch überspringen.)

Link zur Erhebung

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Weideprämie in Rheinland-Pfalz

„Beweidete Flächen zählen zu den artenreichsten Flächen in der Kulturlandschaft. Der traditionellen Weidenutzung, beispielsweise durch Wanderschäfer, verdanken wir die Erhaltung dieser wertvollen Standorte.“ Das weiß Katrin Eder Klimaschutzministerin Rheinland-Pfalz. Weil allerdings die Beweidung in vielen Regionen aktuell aufgegeben wird, steuert die Landesregierung mit der „Weidetierprämie“ dagegen.
Bereits 2021 stellte sie Mittel für die Unterstützung der Schaf- und Ziegenhalter bereit. Die Förderung wird auch 2022 wieder in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer realisiert. Seit 15. Juni 2022 und bis 15. Oktober 2022 können Betriebe, die im Jahr 2022 mindestens 15 Schafe und/oder Ziegen halten, die zur Stichtagsmeldung Anfang des Jahres zehn Monate oder älter waren, auf Antrag eine Prämie von 20 Euro pro Tier erhalten.
Maßgeblich für die Förderung ist die Weidehaltung der Tiere. Sie sollte im Zeitraum 1. April bis 14. November die Regel darstellen. Tiere in ganzjähriger Stallhaltung sind nicht förderfähig.  

Link zum Antrag

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Seidige Fakten

Kennt ihr das Magazin „Lavendelo“? Beate Bossert, alias “Die Filzlaus“, ist uns als Filz-Virtuosin bekannt – nicht zuletzt durch den Beitrag „Sommerspaß mit Oktopussy“ in der Wollkraut-Ausgabe Sommer 2022. Im aktuellen Lavendelo berichtet sie ebenso unterhaltsam wie informativ über „Sagenhafte Seide“. Wer noch nicht weiß, dass eine Raupe bald drei Tage lang am Kokon spinnt und dafür 3 km Faden produziert oder wer sich für Fotos vom Spinnen, Schlüpfen und der Paarung interessiert, der sollte sich das einmal anschauen. Und dann empfiehlt Beate noch das Video „Tiere, die Geschichte schrieben: Die Seidenraupe“ – hier auf Youtube.

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Schafe im Weinberg

Neu ist dieses Doppelnutzungssystem nicht! Eine Forschergruppe arbeitet an einem 4-Jahres-Projekt, das die Potenziale der Integration von Schafen in den Weinbau evaluieren und Handlungsempfehlungen geben soll. Über das Projekt „Win-Win im Weinberg – innovatives, ökologisches und ökonomisches Weinbergmanagement mit extensiver Schafbeweidung“ berichtet auch eine Dokumentation der Wissenschaftssendung „Nano“ auf 3sat.

Noch vor 70 Jahren waren Weidetiere in Weinbergen im Winter relativ häufig. Heute sorgen Schafe für Erstaunen. Gleichzeitig suchen viele Schäfer nach Futterflächen. Die Wiederkäuer sorgen für ein vitales Bodenleben und sind in der Lage, eine ganzheitliche Bewirtschaftung von Weinbergen maßgeblich zu unterstützen – zum Beispiel durch „Rasenmähen“, das Entfernen unerwünschter Triebe oder das Freistellung der Traubenzone.

Der Link zur Reportage auf 3 Sat

Bild: Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg

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Umfrage Kuschelgarn

Toll, dass du mitmachst. Wenn du einen Tipp für das Spinnen von Kuschelgarn hast, fülle gerne folgendes Formular aus:

Kuschelgarn-Tipps
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Name
Vorname
Nachname
Ich
Wenn mein Tipp veröffentlicht wird, bitte
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Das Textilportal

„Wer kann mir Hundewolle verspinnen?“ oder „Wer strickt Socken für mich?“ oder „Wer hilft mir, meine Quilt-Decke zu vollenden?“: Solche Fragen konnte die begeisterte Textilwerkerin und Bloggerin Gabriele Brandhuber (Bild) bislang meist nicht befriedigend beantworten. Jetzt hat sie etwas ins Leben gerufen, das Abhilfe verspricht: https://textilportal.net/
Gabi ist nämlich als IT-Fachfrau unterwegs und stellt mit dem Portal eine Plattform bereit, über die Suchende und Anbietende zusammenfinden können. Sie schreibt: „Du kennst ein tolles Wollgeschäft, einen großartige Weber, einen geduldige Stricklehrerin? Verhilf ihnen zu mehr Bekanntheit, trag sie hier ein.“

Und das funktioniert dann so: Der Anbieter erhält aufgrund des Eintrags ein E-Mail mit der Aufforderung, sein Angebot möglichst detailliert aufzuschlüsseln. Der Grundeintrag kostet nichts und die anklickbaren Kriterien sind es, die Suchenden dann den Weg weisen – ob eine bestimmte Wollsorte, Garn einer speziellen Firma, besondere handwerkliche Fähigkeiten … Je detaillierter der Betrieb am Textilportal angibt, welche Waren und/oder Dienstleistungen sein spezielles Angebot ausmachen, desto einfacher macht er es den Suchenden, ihn als passenden Gewerbebetrieb herauszufiltern. „Wenn ich eine textile Dienstleistung benötige, kann ich die am Textilportal durch die ausführliche Beschlagwortung viel gezielter abrufen als bei der bloßen Internet-Suche“, beschreibt Gabi das Prinzip.

Das im Dezember in Österreich gestartete Portal benötigt nun Anschubhilfe durch Faser-begeisterte Enthusiastinnen! Der Nutzen dieser großartigen Idee steht und fällt schließlich mit der Vielfalt des Angebots, sprich: den Einträgen über den gesamten deutschsprachigen Raum. Mit den Einträgen werden auch die Suchkriterien sukzessive verfeinert.

Gefragt nach den Beweggründen, dieses Portal zu erarbeiten, sagt Gabriele Brandhuber: „Mir liegen zwei Dinge am Herzen: Einmal möchte ich die regionalen Produzentinnen und Dienstleister stärken. Firmen, die in Fernost produzieren lassen, listen wir nicht. Und dann sind da die vielen, vielen Hobby-Näherinnen, -Spinnerinnen und -Strickerinnen, die für Tipps zu individuellen Angeboten wirklich dankbar sind. Die sollen einfach besser zusammenkommen.“ Und Gabi ruft auf: „Wenn Du also regionale Fasern produzierst, einen Laden betreibst oder textile Dienstleisterin bist, dann trag den Betrieb gleich unter ‘Anbieter-eintragen‘ im Textilportal ein!”

Bild: textilportal.net

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Nochmal was vom Schäfer-Leid

„Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis die heimische Wolle wieder echte Wertschätzung erfährt“, ist der Schlusssatz des zweieinhalb-minütigen Clips der Frankenschau aktuell: “Wolle als Abfallprodukt?”
Wollkraut-Leserinnen halten das anders, schauen sich den Bericht von Julia Demel aber vielleicht trotzdem gerne an. Rainer Belzner, Schäfer in der sechsten Generation mit aktuell 800 Schafen, berichtet darin von besseren Zeiten – zu Zeiten seines Großvaters. Er lebt heute von der Landschaftspflege, die seine Tiere rund um den fränkischen Hesselberg leisten.


Bild: Frankenschau/BR24

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Schafe statt Touristen

Mit dem Ende des Flugbetriebs hat sich auf dem Tempelhofer Feld eine besondere Flora und Fauna entwickelt. Zwischen den Start- und Landebahnen des ehemaligen Berliner Flughafens tummeln sich mitten in der Großstadt schützenswerte Tierarten und zahlreiche, teils seltene Pflanzenarten gedeihen auf den großen Wiesenflächen. Als alternative Pflege der Grünflächen weiden seit 2019 Skudden im Südosten des Feldes.

Im fünfjährigen Pilotprojekt soll das landeseigene Unternehmen „Grün Berlin“ die einzigartige Flora und Fauna des Tempelhofer Feldes schützen und schrittweise qualifizieren. Die vom Aussterben bedrohte Schafrasse ist für den extrem ertragsarmen Standort ideal. Sie sind ausgesprochen langlebig, genügsam und widerstandsfähig. Die Ergebnisse der extensiven Beweidung durch die Skudden werden wissenschaftlich begleitet. Konventionell werden solche Flächen in regelmäßigem Turnus ein bis zweimal im Jahr gemäht. Das entfernt den kompletten Bewuchs schlagartig und diese Änderung des Mikroklimas sowie die kurzfristige Entfernung von Biomasse und Rückzugsorten für Tiere wirkt sich negativ auf die biologische Vielfalt aus. Schafe machen das besser!
Bild: Avda/Wikimedia

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Wolle heilt seelische Wunden

Die Zywiec Development Foundation engagiert sich für Ukraine-Flüchtlinge. Die Stiftung organisierte u. a. das „Rock for Ukraine Kinder-Programm“. Dabei kam ganz nebenbei etwas Bemerkenswertes heraus:
Die beteiligte Songwriterin Wendy Waldman sprach von den therapeutischen Vorteilen des Webens und Strickens, zwei ihrer Leidenschaften. Das hörte ein Gründermitglied der Europäischen Wollvereinigung und so entstand „Wool for Ukraine“. Woll- und Schaf-Fans in ganz Europa sammeln aktuell Wolle, Spinn- und Strick-Utensilien zur Verteilung in den Flüchtlingsunterkünften.

Dass Stricken hilft, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten, ist schon lange bekannt. In den Schützengäben des ersten Weltkriegs strickten Soldaten und heute wird in so mancher Therapiegruppe gestrickt. Für die Flüchtlinge ist es ein effektives, leicht zugängliches Werkzeug zur Stressbewältigung. Simon Gill hat hier eine Gruppe beim Stricken und Singen fotografiert.

Primäres Ziel der Aktion ist, „Basteltaschen“ zu erstellen, die Strickarbeiten ermöglichen. Deren Verteilung und die anschließende Materialversorgung wird über das Netzwerk gleichgesinnter NGOs des Stiftungspartners in ganz Polen organisiert. Wer mithelfen will, kann sich der Facebook-Gruppe mit aktuell 504 Mitgliedern anschließen. Die Organisatoren bitten darum, für Image, Finanzierung und Vermarktung der Produkte nur europäische, reine Woll-Garne zu verwenden und synthetische Produkte zu vermeiden.

BILD: Facebook/Simon Gill