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Sieh mal an: Rohwolle waschen

„So Leute, guckt euch das an!“, meint Marco Scheel in seiner Smartphone-Doku „Die Wollwäscherei – Unser Produktionsprozess: Schritt 2“. Der Chef von Nordwolle Rügen hat inzwischen 51 Video-Clips auf dem Youtube-Kanal des Unternehmens. Für den genannten, zwei Jahre alten und sechsminütigen Streifen war er wohl bei Traitex, wo seine Wolle von grauwolligen Pommerschen Landschafen gewaschen wurde. Die belgische Firma ist einer der wenigen Orte Europas, wo noch Rohwolle en gros gewaschen wird. Schön zu sehen sind die Dimensionen der verarbeiteten Chargen sowie der Wasseraufbereitung.

Vor zehn Monaten entstand dann noch ein Streifen (in besserer Video-Qualität) mit Marco in einer Wäscherei in Portugal. Der marketing-affine Unternehmer lässt dort Wolle hiesiger Schafe verarbeiten, die er als „Ur-Merino“ bezeichnet.

Bild: Nordwolle

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Von 2500 Angoraziegen

Eine 360° Geo-Reportage titelt: „Mohair, das Garn der guten Hoffnung“. Der knapp einstündige Film von Maja Dielhenn informiert über die Angoraziegen und das wiederentdeckte Interesse der internationalen Modeindustrie an dem feinen Haar der Tiere. Daneben ist es einfach hübsch, den munteren Tieren der Farmerin Gay Van Hasselt zuzuschauen. In der südafrikanischen Kleinstadt Prince Albert, mitten in der Karoo-Halbwüste hält sie 2.500 Ziegen auf 30.000 Hektar Land. Dort finden die gelockten Angoraziegen optimale Lebensbedingungen.

Bild: MedienKontor/ARTE

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„Cool“

Das Mode-Adjektiv der 1990er ist nicht nur Motto der achten Ausgabe von „Wollkraut“. Auch das tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg widmet dem Thema aktuell eine Ausstellung. „Coolness – Inszenierung von Mode im 20. Jahrhundert“ läuft noch bis zum 22. Oktober 2023 Dienstags bis Sonntags von 9 bis 18 Uhr.

Heft 8 ist jetzt als Einzelheft oder im Abonnement 8-11 im Shop bestellbar. Erscheinungstag ist der 25. Mai und wer bis 11.05.23 ordert, erhält sein Exemplar direkt vom Drucker. Themen sind u. a.:
• Färben mit Blauholz
• Tuch „Gabi“
• Alternativfasern aus Soja
• Zwischentöne beim Spinnen farbiger Kammzüge
• Spinnrad-Portrait: Pollywog
• Artyarn
• Der Jack Loom von Ashford
• Rasseportrait Walliser Schwarznasen
• Sommerbluse  mit gewebter Passe
• Reportage: Groß handeln
• Yoga-Socken aus Cablé-Garn
• Bandweben – der Einstieg
• Filzhut: Wolle, Kraut und Rüben

Bild: James Dean: CMG Worldwide

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Lernzeit

„Alles neu macht der Mai“ – so heißt es zumindest. Wer seine Frühlingsgefühle nutzen mag um sein Wissen zu erneuern, der findet hier einige Anregungen:

• Wollknoll, Anbieter mit Shop, Verkaufsraum und Filzschule, hat viele ein- und mehrtägige Workshops zu unterschiedlichen Themenbereichen rund ums Filzen, Färben, Nähen, Drucken, Sticken, Spinnen, Weben im Programm. Das sind so viele, dass der Katalog „Kurse 2023“ 52 Seiten umfasst. (Link)

• Gabriele Brandhuber entwickelt ihr Textilportal rasant weiter. Lag der ursprüngliche Fokus noch auf Nähen und Textilien, bietet es längst auch Wollbegeisterten Antworten auf die Einstiegsfrage: „Was möchtest du?“.
Zur Auswahl stehen die Kategorien: „Materialien lokal kaufen“, „Dienstleister’innen beauftragen“, „Handarbeiten lernen“, „Regional gewachsene Handarbeitsgarne kaufen“ und „Zeig mir alle Orte“. Gabriele lässt die Angebote jetzt nämlich auf Google Maps anzeigen. Sehr praktisch! (Link)

• Filzrausch, listet 17 Gelegenheiten auf – vom „Filzen mit Kindern“ bis zur „Dritten Dimension – geometrische Körper in einem Stück“. Anders als der Name vermuten lässt, geht es dabei auch ums Handspinnen, Färben und Weben. (Link)

• Wollkraut-Autorin Britta Raabe bietet in 31737 Rinteln „Kursangebote für alle Wollverzückten“ an – vom „Grundkurs Handspinnen“ über das selbst hergestellte „Veggie-Schaffell“ (siehe auch Bericht in Wollkraut 3) bis hin zum Kurs „Art-Yarn“. (Link)

• Seit 2010 aktiv und allseits bekannt: Chantal-Manou Müller. Sie will das alte Kunsthandwerk der Wollaufbereitung und Textilherstellung immer weiter erforschen und so viele Menschen wie möglich zum Mitmachen inspirieren. „Chantimanou“ ergänzt ihr aktuelles Angebot an sechs Gruppenkursen durch Einzelkurse, Mitgliedschaften und mit zahllosen ebenso lehrreichen wie unterhaltsamen Videos. (Link)

Bild: Bernhard Schindele/wikicommons

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Vom Schaf zum Pullover

Doris Haering schreibt: „Wir haben eine neue Ausstellung im Bauerngerätemuseum in Ingoldstadt-Hundszell – etwas für Wollverliebte!“ Den Tipp geben wir gerne weiter. Die Ausstellung „Natürlich Wolle!“ startet am 2. April und endet mit dem Oktober. In der hauswirtschaftlichen Abteilung des Museums geht es um Wolle von der Gewinnung und Aufbereitung über den gesponnenen Faden bis zu den in Handarbeit gefertigten Wollerzeugnissen. Die Hundszeller Spinngruppe und die Sitzweilgruppe haben das tatkräftig unterstützt. Doris weiter: „Und natürlich findet am 14. Mai von 10 bis 18 Uhr auch wieder unser Schäferfest statt.“

Bild: Bauerngerätemuseum Stadt Ingoldstadt

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Swiss Yarn Festival

„Schon fast ausgebucht“ melden die Macher des Swiss Yarn Festivals. Vom 14. bis 16. April 2023 soll es „der Event für alle Woll- und Garn Enthusiasten“ werden. Von den zahlreichen Workshops sind in der Tat die meisten bereits voll. Der Vorverkauf läuft bis 7. April 2023, die Kurse können nicht direkt am Festival gebucht werden.
Veranstaltungsort ist das „Riverside“, Spinnerei-Lettenstrasse in CH-8192 Zweidlen-Glattfelden

Bild: Swiss Yarn Festival

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Video „Schafe schubsen in Ostfriesland“

Was nach einer groben Gemeinheit klingt, rettet Leben. Ein Beitrag von Sat.1 regional auf Youtube zeigt, wie Schäfer Johann Sjuts in Ostfriesland Schafen hilft, wieder auf die Beine zu kommen. Dass ein Schaf auf den Rücken fällt und nicht mehr selbstständig aufstehen kann, kommt glücklicherweise nicht so oft vor. Da innere Organe in Rückenlage gefährlich auf Herz und Lunge des Tieres drücken, hat der Schäfer die Deiche mit seinen Schützlingen insbesondere vor der Schur, wenn die Schafe dicht bewollt sind, stets im Blick.

Bild: Sat.1 Regional

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Interesse am Schäferberuf gestiegen

Mit 25 neuen Ausbildungen lag die Zahl der abgeschlossenen Verträge für 2021/22 in der Fachrichtung Schäferei deutlich über dem Vorjahresniveau (+ 19 %). Diese Zahlen erhob das Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). In den weiteren Fachrichtungen „Grüner Berufe“ (Geflügel-, Schweine-, Rinderhaltung und Imkerei) habe sich das Niveau des vorangegangenen Ausbildungsjahres knapp gehalten. Dazu Gerald Dohme, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands (DBV): „Die neuen Ausbildungszahlen zeigen, dass das Interesse an einer Ausbildung in den Grünen Berufen weiterhin groß ist. Das ist sehr erfreulich und ist ein Zeichen großer Attraktivität unserer Branche.“ 4.167 Frauen und 9.794 Männer schlossen die Ausbildungsverträge in diesen Berufen ab. Übrigens wurde gut ein Drittel der Neuverträge von Frauen abgeschlossen.

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Q-Fieber im Landkreis Lüneburg

Das Q-Fieber ist eine seltene Krankheit, die von Tieren auf Menschen übertragen werden kann. Sie ist jetzt in Amt Neuhaus nachgewiesen worden. Um die Bevölkerung zu informieren und den Umgang mit dem Erreger zu erklären, hat das Gesundheitsamt Lüneburg eine Info-Veranstaltung für Interessierte am 8. März organisiert.

Das Q-Fieber ist eine Erkrankung, die durch das Bakterium Coxiella burnetii verursacht wird. Menschen können sich infizieren, wenn sie kleine Tröpfchen oder Stäube einatmen. Ein direkter Kontakt zu Tieren ist nicht notwendig. Eine Infektion verläuft meist symptomlos. Jedoch zeigen viele Patienten grippeähnliche Symptome mit starken Kopfschmerzen, hohem Fieber und Mattigkeit. Ein chronischer Verlauf von Q-Fieber ist möglich – insbesondere, wenn die wahre Ursache nicht erkannt wird.

Besonders gefährdet sind Personen mit Vorerkrankungen sowie Schwangere. Ob es sich um eine Infektion mit Coxiella burnetii handelt, sei nicht leicht zu erkennen. Allerdings können Ärzte sie mittels Blutprobe nachweisen lassen und gezielt behandeln.

Bei Tieren kann das Q-Fieber komplett symptomlos verlaufen. Ohne regelmäßige Probenuntersuchung wird es daher nicht sicher vom Tierhalter erkannt. Erreger scheiden infizierte Tiere besonders während der Geburt oder eines Abortes in großen Mengen mit Geburtsflüssigkeit und Nachgeburt aus. Das Bakterium bleibt über Jahre infektiös.

Laut Robert-Koch-Institut haben die in Deutschland gemeldeten Erkrankungen – speziell seit 1995 – zugenommen. In den Jahren 2001 und 2002 wurden insgesamt 293 bzw. 191 Fälle von Q-Fieber an das RKI übermittelt (0,36 bzw. 0,23 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner), 76 beziehungsweise 41 Prozent der gemeldeten Fälle traten im Rahmen von Häufungen auf.

BILD
Coxiella burnetii, Erreger des Q-Fiebers;
Quelle: NIAID/wikimedia-commons

https://www.amt-neuhaus.de/desktopdefault.aspx//tabid-2671/4665_read-9479/

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Dem Ursprung der Schafzucht auf der Spur

Beim Stand unserer Recherchen kann ich euch heute von Vergangenem und Kommendem berichten: Der Film „Soay-Schafe: Landschaftspfleger aus der Steinzeit“ aus der Serie „Unser Land“ des BR Fernsehen ist schon etwas älter. Ganz alt ist das Erbgut der beschriebenen Schafrasse. Soay-Schafe haben ihren Namen von der einsam und weit westlich von Schottland gelegenen Inselgruppe. Dort sind diese urtümlichen Schafe von den Wikingern oder vielleicht sogar schon von Menschen der Steinzeit ausgesetzt worden.

Was die Zukunft angeht, macht uns Christian Schäfer Mut. Die Hauptfigur des Films hält inzwischen an die 150 Soays und ist auf dem besten Weg, einen Herdbucheintrag als Beleg der Reinrassigkeit seiner Zuchtlinie zu erlangen. Er steht im Kontakt zum Wollkraut-Team und das Mindeste, was dabei rauskommen soll, ist ein ausführliches Rasseportrait.

Einen bedenkenswerten Aspekt des bei dieser Rasse noch vorhandenen natürlichen Haarwechsels verrät uns Christian heute schon: „Der Klimawandel – für viele von uns noch eine abstrakte Sache – wirkt sich bei den Tieren bereits deutlich aus: Sie werfen ihre Wolle immer früher, manche inzwischen bereits Mitte Januar ab. Das ist geradezu tödlich, denn es kann bei uns im Februar und März durchaus noch einmal sehr kalt werden.“

Bild: BR Fernsehen