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WollLandia findet nicht statt

WollLandia 2022 abgesagt

„Es kommt immer dreifach“, meint Erica Carnevale, „und nun müssen wir auch zum dritten Mal die WollLandia absagen.“ Aktuell, mitten in den Vorbereitungen, ist die Corona-Lage im Raum Pforzheim (Baden-Württemberg) zu angespannt und es verbleiben bis zum 5. März keine zwei Monate.
Die Organisatorin und ihr Veranstaltungs-Partner, der Radsportverein RSC 2000, haben diese Woche schweren Herzens die Notbremse gezogen. Was bleibt ist die Hoffnung, dass es mit diesem dritten Mal nun auch genug ist, und die Freude auf ein Wiedersehen mit der Community der Wollbegeisterten.
Übrigens hat auch die Messe Dortmund ihre „Creativa“ abgesagt und die „handmade“ in Bielefeld soll statt im Februar im Juni, die in Würzburg statt im März im August stattfinden.

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Merino-Wolle-Video

Wollkraut Film Merino Boom

Wir greifen auch kontroverse Themen auf und recherchieren zur „Merino-Manie“. Zu diesem Thema passt ein Film von 2019: „Merino-Boom: Der wahre Preis der Kuschel-Wolle“ von Spiegel-TV und ZDF. Darin machen allein schon die Zahlen nachdenklich: Während Argentinien, Südafrika und Neuseeland jeweils rund 4 % zur Welt-Wollproduktion beisteuern, sind es 88 % aus Australien. Und nur 10 % dieser Ware sei Mulesing-frei.

An einigen der 500.000 Merino-Schafe in Australien werden bei diesem Verfahren Betäubungsmittel getestet. Vereinzelt kommen Pestizide gegen die Madenplage zum Einsatz. Veterinärmediziner Prof. Peter Campbell schätzt, dass eine züchterische Lösung noch 8 Jahre dauern wird. Seine Zucht-Anstrengungen, die kritischen Hautfalten der Hinterpartie glatt zu züchten, dauern bereits 10 Jahre an (Anm. d. Red.: umgerechnet auf 2022).

Die Grafik aus dem Film zeigt auf, dass 11 % der australischen Wolle direkt nach Europa verkauft wird. Von den 75 % der Rohwolle, die nach China geht, wird ein guter Teil als Garn, Stoffe oder Kleidungsstücke dann auch in die EU eingeführt.

Bild: Spiegel TV/ZDF

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Start im Schäfer-Jahreszyklus

Wollkraut Schafschur

Im November haben wir Catrin Kramer beim Schafe-Hüten begleitet. Die Reportage ist in der kommenden Ausgabe zu lesen. Seit Silvester sind die trächtigen Auen der Kramers nun im Stall. Am Sonntag wurden sie geschoren. Der den Schafhaltern bisweilen unterstellte rohe Umgang mit gequälten Tieren oder blutverschmierte Schafe waren dort nirgendwo zu finden. Stattdessen ging es bei dem Treffen mit viel nachbarschaftlicher Hilfe, einem professionellen Team und zünftiger Bewirtung entspannt und fröhlich einher. Von 7 Uhr an haben die vier nebenberuflichen Scherer binnen fünf Stunden 380 Tiere von ihrer Wolle befreit. Die allermeisten Schafe nahmen die Prozedur mit stoischer Gelassenheit hin und alle widmeten sich gleich anschließend wieder genüsslich der Reduzierung des Heu-Vorrats. Der übliche 24/7-Job in der Wanderschäferei wird dann wieder ab März durch die besonders arbeitsreiche Zeit des Lammens unterbrochen. Vielleicht darf „Wollkraut“ auch wieder live mit dabei sein.

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Video-Tipp

Unter der Regie von Angelika Vogel entstand ein einfühlsamer, 45-minütiger Film über Markus Schnitzler. Der gelernte Metzger ist Schäfer aus Leidenschaft und wurde ein Jahr lang begleitet. Seine 130 Schafe dürfen für drei Monate im Jahr auf einer Alpe auf 50 ha frei leben. Doch ob die Idylle Bestand haben wird ist fraglich. Gezeigt wird auch, dass sich mit der Tiertherapie in einer psychosomatischen Klinik eine neue Perspektive für den Schäfer auftut. Unser Tipp: Mal reinschauen in die Arte-Mediathek unter „Verrückt nach Schafen„.
Bild: arte

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Rohwolle ist kein Verbrechen!

Beim letzten Mal fragten wir danach, ob ihr bereits einmal Rohwolle erstanden habt und ob ihr die EU-Verordnung 1069/2009 kennt. Das hat für Wirbel gesorgt. Einige meinen, dass der Umgang mit Rohwolle für nicht registrierte Verarbeiter*innen aufgrund dieser Verordnung „strafbar“ sei. Das möchten wir hier sofort richtigstellen:
Strafbar sind Gesetzesverstöße. Verstöße gegen Verordnungen sind in der Regel mit Bußgeld belegt, dessen Höhe stark von Risikopotenzial und Vorsatz abhängig ist. Die Sorge der zuständigen Landesbehörden gilt vor allem der „Kreuzkontamination“, weshalb die Registrierung der Betriebe und ausgestellte Handelspapiere im Fokus stehen. Es geht also um Überwachung mittels derer Ansteckungswege nachvollzogen werden können. Das Konzept kennen wir inzwischen hinreichend von Corona.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die auf die Umfrage geantwortet haben! Wir vertiefen das Thema und die Ergebnisse in der Frühlings-Ausgabe mit Erscheinungstag 24.02.22. (Für schnellstmöglichen Bezug bis 11.02.22 bestellen.)

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Crowdfunding für Textil aus Halle

Udo van der Kolk werden wir in der Frühlings-Ausgabe als „Überzeugungs-Weber“ kennenlernen. Aktuell macht er auf ein Projekt aufmerksam:
Eine junge Truppe Textilschaffender möchte in Halle eine Textil-Produktionskette aufbauen – vom Anbau der Faser bis zum fertigen Kleidungsstück, alles „Made in Deutschland“. Das Team hat eine Weberei und ein Mode-Label aber noch zu wenig Geld. Im Crowd-Funding liegen bislang 53 Investitions-Zusagen vor. Die restlichen 60 Prozent des erforderlichen Stammkapital von 27.000 € sollen bis zum 17.12. zusammenkommen.
Siehe: „Mode aus Halle
Bild: Start Next

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Roh soll die Wolle sein oder nicht sein, das ist hier die Frage

Rohwolle (Bild: Wollkraut)

Was ist der Community bekannt davon, wie Wolle abgegeben, behandelt, weiterverarbeitet und -gegeben werden soll?
Euer Wissensstand und Interesse am Thema wollen wir erforschen, denn Detlef recherchiert intensiv zum Thema Rohwolle vom Schaf. Schließlich lautet das Motto der kommenden Frühlings-Ausgabe „reinigen“. Das Wollkraut-Team und zahlreiche Autorinnen arbeiten bereits fleißig daran. (Erscheinungstag ist der 24.02.2022.)

Hier also unsere strikt anonymisierte Umfrage mit vier Fragen und Antworten zum Anklicken.
Hilf bitte mit, dass wir den Nerv auch genau treffen. Und eines sei vorab verraten: Das Thema ist brisant!

Umfrage_Rohwolle_2021-11
1. Frage: Reizt es dich, Rohwolle zu erstehen?
2. Frage: Hast du jemals Rohwolle erstanden?
3. Frage: Ist dir bekannt, dass Rohwolle Restriktionen unterliegt?
4. Frage: Welchen Grund vermutest du hinter den Einschränkungen?
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Ahrtal-Schmiede in warmen Socken

Katharina Stoll ist Schmied*in und hilft im Ahrtal hunderte von Bohrhammer-Meißel einsatzbereit zu halten. Sie fragte Wollkraut-Leser*innen, ob die Schmiede im Helfer-Camp warme Wollsocken gespendet bekommen könnten. Über 100 Paar bekamen sie bislang – hier drei Beweisfotos. Herzlichen Dank an die Spender*innen und an die freiwilligen Helfer*innen für ihren Einsatz, bei dem noch lange nicht an Aufhören zu denken ist.

Bild: Katharina Stoll

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Fehlerteufel, die Erste

Bei der zweiten Ausgabe hat er es zum ersten Mal geschafft: Einige Leserinnen sind ihm bereits auf die Schliche gekommen und haben es uns gemeldet: Auf Seite 22 und 23 der Winter-Ausgabe hat der Fehlerteufel zugeschlagen und die Bilder der Färbepflanzen vertauscht.

Frauenmantel hat bekanntlich diese typisch fächerförmigen Blätter mit zart pelziger Oberfläche. Da eine bestimmte Arte auch als bodendeckende Gartenstaude gehandelt wird, ist sie bei uns recht häufig anzutreffen. In unserem Heft gehört ihr Bild in den Kasten „Färbeanleitung für Frauenmantel“ auf die rechte Seite 23 und in den Kasten auf der linken Seite 22 der Färberkrapp – hier richtig herum.