Beim letzten Mal fragten wir danach, ob ihr bereits einmal Rohwolle erstanden habt und ob ihr die EU-Verordnung 1069/2009 kennt. Das hat für Wirbel gesorgt. Einige meinen, dass der Umgang mit Rohwolle für nicht registrierte Verarbeiter*innen aufgrund dieser Verordnung „strafbar“ sei. Das möchten wir hier sofort richtigstellen: Strafbar sind Gesetzesverstöße. Verstöße gegen Verordnungen sind in der Regel mit Bußgeld belegt, dessen Höhe stark von Risikopotenzial und Vorsatz abhängig ist. Die Sorge der zuständigen Landesbehörden gilt vor allem der „Kreuzkontamination“, weshalb die Registrierung der Betriebe und ausgestellte Handelspapiere im Fokus stehen. Es geht also um Überwachung mittels derer Ansteckungswege nachvollzogen werden können. Das Konzept kennen wir inzwischen hinreichend von Corona.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die auf die Umfrage geantwortet haben! Wir vertiefen das Thema und die Ergebnisse in der Frühlings-Ausgabe mit Erscheinungstag 24.02.22. (Für schnellstmöglichen Bezug bis 11.02.22 bestellen.)
Udo van der Kolk werden wir in der Frühlings-Ausgabe als „Überzeugungs-Weber“ kennenlernen. Aktuell macht er auf ein Projekt aufmerksam: Eine junge Truppe Textilschaffender möchte in Halle eine Textil-Produktionskette aufbauen – vom Anbau der Faser bis zum fertigen Kleidungsstück, alles „Made in Deutschland“. Das Team hat eine Weberei und ein Mode-Label aber noch zu wenig Geld. Im Crowd-Funding liegen bislang 53 Investitions-Zusagen vor. Die restlichen 60 Prozent des erforderlichen Stammkapital von 27.000 € sollen bis zum 17.12. zusammenkommen. Siehe: „Mode aus Halle“ Bild: Start Next
Was ist der Community bekannt davon, wie Wolle abgegeben, behandelt, weiterverarbeitet und -gegeben werden soll? Euer Wissensstand und Interesse am Thema wollen wir erforschen, denn Detlef recherchiert intensiv zum Thema Rohwolle vom Schaf. Schließlich lautet das Motto der kommenden Frühlings-Ausgabe „reinigen“. Das Wollkraut-Team und zahlreiche Autorinnen arbeiten bereits fleißig daran. (Erscheinungstag ist der 24.02.2022.)
Hier also unsere strikt anonymisierte Umfrage mit vier Fragen und Antworten zum Anklicken. Hilf bitte mit, dass wir den Nerv auch genau treffen. Und eines sei vorab verraten: Das Thema ist brisant!
Schon gewusst? „Wollkraut“ gibt es auch in diversen Läden. Neu unter unseren Partnern ist Sarah Henkelmann mit „Fluse und Fussel – mit Liebe Handgemacht“. In 86641 Rain am Lech, Schloßstr. 2a, ist ihr Laden Mittwochs bis Samstags geöffnet. Wo es noch überall unsere Hefte gibt, steht hier: https://wollkraut.de/hier-gibts-wollkraut
Bei der zweiten Ausgabe hat er es zum ersten Mal geschafft: Einige Leserinnen sind ihm bereits auf die Schliche gekommen und haben es uns gemeldet: Auf Seite 22 und 23 der Winter-Ausgabe hat der Fehlerteufel zugeschlagen und die Bilder der Färbepflanzen vertauscht.
Frauenmantel hat bekanntlich diese typisch fächerförmigen Blätter mit zart pelziger Oberfläche. Da eine bestimmte Arte auch als bodendeckende Gartenstaude gehandelt wird, ist sie bei uns recht häufig anzutreffen. In unserem Heft gehört ihr Bild in den Kasten „Färbeanleitung für Frauenmantel“ auf die rechte Seite 23 und in den Kasten auf der linken Seite 22 der Färberkrapp – hier richtig herum.
Gestern durften wir Catrin Kramer in Bächingen besuchen, denn das Wollkraut-Team arbeitet längst an der nächsten Ausgabe. Von dem, was uns die Wanderschäferin verraten hat und wir im Frühling berichten werden, hier schon einmal ein Vorgeschmack: Kommen die Schafe näher, stellen sich enger und schauen den Schäfer intensiv an, dann lässt sich diese Schafsprache ungefähr so übersetzen: „Na los, wir wollen weiter, hier sind die zartesten Grasbüschel jetzt weg.“ Dem Menschen sehr ähnlich vermuten die Wanderschafe, dass in der Ferne das Gras viel grüner ist. Hier unterscheiden sich die Rassen. Deichschafe zum Beispiel fressen das Gras systematischer ab und bewegen sich entsprechend weniger. Für die Kramers, die auf der Schwäbischen Alb hüten und 75 km weit wandern, sind ihre marschierfreudigen Merino-Bergschafe aber genau richtig. Im Frühling wird das Gras dann ja auch wieder saftiger.
Unser neues Magazin muss bekannter werden. Und wir wollen auf dem Laufenden bleiben. Also geht’s ab auf einschlägige Veranstaltungen. Manche mussten angesichts schwieriger Corona-Auflagen aufgeben. Stattfinden sollen unter anderem:
Der Textilmarkt in 83671 Benediktbeuern im Maierhof des Klosters am 18.+19.09.2021 von 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei. Unser Heft wird es neben einschlägiger Literatur am Stand vom Antiquariat Held geben. Dies ist einer von 98 Ausstellern. Konkret sind es unter „Kleidung“ 38 Aussteller, „Hüte und Kappen“ 8, „Schuhe und Taschen“ 9, „Schmuck“ 3, „Wohnen und Spielen“ 34 und „Wolle“ 6 Aussteller.
Mit einem eigenen Tisch und ganz persönlich trefft ihr die Heftmacher Anne und Detlef auf dem 6. Heide-Wolle-Fest am 16.+17.Oktober 2021 im Funhouse in 29640 Schneverdingen. Corona-bedingt sind es dieses Mal nur 21 Aussteller und auch das Spinntreffen kann leider nicht stattfinden.
Wir haben extra ein paar hübsche Projekttaschen anfertigen lassen.
Silberstedt liegt zwischen Husum an der Nord- und Schleswig an der Ostsee. Deshalb heißt die Veranstaltung, zu der sich dort am letzten Wochenende „Färber, Wickler und viele Wollverrückte“ getroffen haben, auch „Wolle zwischen den Meeren“. Veranstalterin Kerstin Leonhard berichtet: „Trotz Corona hatten wir fast 600 Besucher. Dieses Jahr war es eine ganz besondere Herausforderung, die ich mega gerne auf mich genommen hab und es immer wieder tun würde. Die Auflagen wechselten zwischenzeitlich – aber mit viel Kraft, Ausdauer, dem Willen es durchzusetzen und dem dazu gehörenden Mut, konnte ich alles umsetzten. Am Ende waren alle mehr als zufrieden. Es war ein tolles Fest!“ In die Festhalle durften coronabedingt lediglich 140 Personen gleichzeitig hinein, was aber reibungslos über desinfizierte Einlasskärtchen und Luca-App organisiert war. 5 Euro Eintritt kostete es, Parken war umsonst und das Silberstedter Wollfest ging von Samstag, 4. September von 10 Uhr sieben Stunden lang bis Sonntag, 5. September für weitere sechs Stunden. Zur ersten Veranstaltung 2019 kamen ca. 740 Personen.
„Es gibt kein genialeres Material als Schafwolle“, sagt Katharina Stoll. Sie arbeitet als Schmiedin und freiwillige Helferin beim Wiederaufbau des Ahrtals mit. Die begeisterte Wollwerkerin hat eine herzliche Bitte an unsere Community: „Die Füße eines Schmiedes sind anfällig für zwei Dinge: Brandblasen und erfrorene Zehen. Gegen beides gibt es nichts Besseres als Wolle. Bitte schickt uns Wollsocken (Gr. 40-46), Sockengarn oder Rohwolle – gerne auch mit Restfett. Es wird langsam recht kalt bei uns im Helfer-Camp.“ Diesen Aufruf gibt „Wollkraut“ gerne weiter. Die Arbeit der Ahrtal-Schmiede könnt ihr auf Facebook ansehen. Die Sachspenden sendet ihr an:
Katharina Stoll Stahl&Wolle Auf der Hochstadt 2/3 53773 Hennef
Rund 30 Metallfachwerker haben sich bis dato vernetzt und schmieden an die 300 Meißel am Tag aus. Die gehärteten Meißel sind an Bohrhämmern tausendfach im Ahrtal im Einsatz, um Fliesen und durchfeuchteten Mörtel von den Wänden zu entfernen. Die müssen endlich abtrocknen.
Katharina berichtet von bewegenden Momenten, wenn die Anwohner und Helfer sich abends an den Feuern der im Camp eingerichteten mobilen Schmiede treffen. „Wenn das Feuer seine Wirkung entfaltet und die Entspannung einsetzt, rekapitulieren die Menschen ihre dramatischen Erlebnisse. Dann kommt eine ganz besondere Stimmung auf. Die meisten beschreiben das als ‚surreal‘ und ich empfinde auch Demut.“ Katharina sieht Parallelen zwischen ihrem Beruf Schmied und ihrem Hobby, der Wollverarbeitung. „Meine Großmutter hat noch nach dem Motto gelebt: ‚Das Bewährte bewahren und gutes Neues dazu tun‘. Das erlebe ich aktuell wieder. Die jungen Leute, die handfest anpacken und ihre Aktionen über die neuen Medien organisieren, das macht mir Hoffnung. Das Ahrtal steht für mich stellvertretend für alle von der Klimakrise betroffenen Gegenden und die, die es noch sein werden.“
Einen Kampf, der weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden ist, kämpfen Veranstalter unvermindert weiter: Öffentliche Veranstaltungen unter Corona-Auflagen zu organisieren ist eine wahre Sisyphusarbeit. Hier zwei Beispiele:
Der Wollmarkt in Vaterstetten, geplant für den 9. und 10. Oktober, ist abgesagt. „Die Umstände und Auflagen aufgrund der Pandemie lassen leider auch in diesem Jahr eine Durchführung des Wollmarktes nicht zu“, heißt es offiziell. Auf Nachfrage erläutert Michael Kämmer die Hintergründe der Entscheidung des Organisationsteams. „Aufgrund der Vorgaben hätten wir einem Drittel der Aussteller absagen müssen. Wie soll das gehen?“ Auch lassen die Vorgaben für Besucher effektiv nur 80 Leute in den Hallen zu.“ Bei Vorveranstaltungen registrierte man aber bis zu 16.000 Besucher. Forderungen nach Absperrungen mit Bauzäunen und kostenpflichtiger Beschilderung seitens der Gemeinde brachten das Fass schließlich zum Überlaufen. Die ehrenamtlichen Veranstalter kapitulierten. Sie verbleiben mit den Worten: „Wir bedauern dies und hoffen auf eure Teilnahme 2022.“ Das ganze Ausmaß der Enttäuschung aber, erkennt man nicht auf den ersten Blick: Das Team hatte die Organisation jüngst von den altersbedingt zurückgetretenen Gründern des Wollmarkts übernommen. Es wäre der 30. Markt geworden. Die runde Veranstaltung sollte größer denn je werden.
Barbara Bode, Organisatorin des Textilmarkts in Benediktbeuern hat beschlossen, sich durchzukämpfen. Am 18. und 19. September werden rund 100 Kunsthandwerker in und um den Maierhof individuelle Kleidung, Hüte, Heimtextilien, Lederwaren, Schmuck, Spielzeug und vieles mehr zeigen. Mit erweitertem Ausstellungsgelände und reduzierter Ausstellerzahl (ca. 100 statt 150) wird den Auflagen Genüge getan. Kinderprogramm und Workshops müssen ausfallen. Wie das mit der reduzierten Besucherzahl zu organisieren ist, wollen wir von Barbara wissen. „Andere Veranstaltungen zeigen“, antwortet sie, „das sich dies quasi von selbst erledigt. Normalerweise hätten Partnerunternehmen im Januar Busreisen organisiert, die Veranstalter seit März Plakate gedruckt und Werbung gemacht. Da wir erst Ende KW 32 Bescheid über die aktuellen Auflagen bekommen haben, fällt das in diesem Jahr geringer aus. Dank des vergrößerten Geländes können wir aber auch mit den Auflagen relativ viele Besucher zulassen.“
Beide Aussteller arbeiten übrigens für gemeinnützige Vereine ohne Gewinnabsichten. Ihre Sorge gilt in erster Linie den Ausstellern. „Das alles ist mehr als tragisch! Bei manchem Aussteller hängt die Existenz von solchen Veranstaltungen ab“, erinnert Michael Kämmer.
Hier unser Video-Tipp der anderen Art:Die erste deutsche Herde schwuler Schafe wurde von Michael Stücke in Löhne, Ostwestfalen, gegründet. Die Herde besteht aus schwulen Schafböcken,… Schwule Schafe weiterlesen
„Die Erfindung der Hose“ist ein Film vom Deutschen Archäologischen Institut. Dr. Katrin Kania, alias pallia, weist in ihrem Newsletter auf das Youtube-Video hin. Den Tipp… Wollgarn und Hose-Weben vor 3000 Jahren weiterlesen
Die gute Nachricht: Wollkraut-Autorin Britta Raabe konnte unser schönes Hobby in einer Reportage des Senders RTL3 Nord dem TV-Publikum näherbringen.Die schlechte: Das Redaktionsteam in Süddeutschland… Wollkraut-Autorin im Fernsehen weiterlesen
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.