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Crowdfunding für Textil aus Halle

Udo van der Kolk werden wir in der Frühlings-Ausgabe als „Überzeugungs-Weber“ kennenlernen. Aktuell macht er auf ein Projekt aufmerksam:
Eine junge Truppe Textilschaffender möchte in Halle eine Textil-Produktionskette aufbauen – vom Anbau der Faser bis zum fertigen Kleidungsstück, alles „Made in Deutschland“. Das Team hat eine Weberei und ein Mode-Label aber noch zu wenig Geld. Im Crowd-Funding liegen bislang 53 Investitions-Zusagen vor. Die restlichen 60 Prozent des erforderlichen Stammkapital von 27.000 € sollen bis zum 17.12. zusammenkommen.
Siehe: „Mode aus Halle
Bild: Start Next

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Roh soll die Wolle sein oder nicht sein, das ist hier die Frage

Rohwolle (Bild: Wollkraut)

Was ist der Community bekannt davon, wie Wolle abgegeben, behandelt, weiterverarbeitet und -gegeben werden soll?
Euer Wissensstand und Interesse am Thema wollen wir erforschen, denn Detlef recherchiert intensiv zum Thema Rohwolle vom Schaf. Schließlich lautet das Motto der kommenden Frühlings-Ausgabe „reinigen“. Das Wollkraut-Team und zahlreiche Autorinnen arbeiten bereits fleißig daran. (Erscheinungstag ist der 24.02.2022.)

Hier also unsere strikt anonymisierte Umfrage mit vier Fragen und Antworten zum Anklicken.
Hilf bitte mit, dass wir den Nerv auch genau treffen. Und eines sei vorab verraten: Das Thema ist brisant!

Umfrage_Rohwolle_2021-11
1. Frage: Reizt es dich, Rohwolle zu erstehen?
2. Frage: Hast du jemals Rohwolle erstanden?
3. Frage: Ist dir bekannt, dass Rohwolle Restriktionen unterliegt?
4. Frage: Welchen Grund vermutest du hinter den Einschränkungen?
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Fehlerteufel, die Erste

Bei der zweiten Ausgabe hat er es zum ersten Mal geschafft: Einige Leserinnen sind ihm bereits auf die Schliche gekommen und haben es uns gemeldet: Auf Seite 22 und 23 der Winter-Ausgabe hat der Fehlerteufel zugeschlagen und die Bilder der Färbepflanzen vertauscht.

Frauenmantel hat bekanntlich diese typisch fächerförmigen Blätter mit zart pelziger Oberfläche. Da eine bestimmte Arte auch als bodendeckende Gartenstaude gehandelt wird, ist sie bei uns recht häufig anzutreffen. In unserem Heft gehört ihr Bild in den Kasten „Färbeanleitung für Frauenmantel“ auf die rechte Seite 23 und in den Kasten auf der linken Seite 22 der Färberkrapp – hier richtig herum.

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Freut Euch auf den Frühling!

Wollkraut bei Kramers Schafen

Gestern durften wir Catrin Kramer in Bächingen besuchen, denn das Wollkraut-Team arbeitet längst an der nächsten Ausgabe. Von dem, was uns die Wanderschäferin verraten hat und wir im Frühling berichten werden, hier schon einmal ein Vorgeschmack:
Kommen die Schafe näher, stellen sich enger und schauen den Schäfer intensiv an, dann lässt sich diese Schafsprache ungefähr so übersetzen: „Na los, wir wollen weiter, hier sind die zartesten Grasbüschel jetzt weg.“ Dem Menschen sehr ähnlich vermuten die Wanderschafe, dass in der Ferne das Gras viel grüner ist. Hier unterscheiden sich die Rassen. Deichschafe zum Beispiel fressen das Gras systematischer ab und bewegen sich entsprechend weniger. Für die Kramers, die auf der Schwäbischen Alb hüten und 75 km weit wandern, sind ihre marschierfreudigen Merino-Bergschafe aber genau richtig. Im Frühling wird das Gras dann ja auch wieder saftiger.

Bild: Wollkraut / D. Hinderer

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Wollkraut auf dem Markt

Unser neues Magazin muss bekannter werden. Und wir wollen auf dem Laufenden bleiben. Also geht’s ab auf einschlägige Veranstaltungen. Manche mussten angesichts schwieriger Corona-Auflagen aufgeben. Stattfinden sollen unter anderem:

Der Textilmarkt in 83671 Benediktbeuern im Maierhof des Klosters am 18.+19.09.2021 von 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei.
Unser Heft wird es neben einschlägiger Literatur am Stand vom Antiquariat Held geben.
Dies ist einer von 98 Ausstellern. Konkret sind es unter „Kleidung“ 38 Aussteller, „Hüte und Kappen“ 8, „Schuhe und Taschen“ 9, „Schmuck“ 3, „Wohnen und Spielen“ 34 und „Wolle“ 6 Aussteller.

Projekttasche

Mit einem eigenen Tisch und ganz persönlich trefft ihr die Heftmacher Anne und Detlef auf dem 6. Heide-Wolle-Fest am 16.+17.Oktober 2021 im Funhouse in 29640 Schneverdingen. Corona-bedingt sind es dieses Mal nur 21 Aussteller und auch das Spinntreffen kann leider nicht stattfinden.

Wir haben extra ein paar hübsche Projekttaschen anfertigen lassen.

Eintritt: 2 €

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Silberstedt – Ein tolles Fest trotz Corona

Zwischen den Meeren - Wollmarkt

Silberstedt liegt zwischen Husum an der Nord- und Schleswig an der Ostsee. Deshalb heißt die Veranstaltung, zu der sich dort am letzten Wochenende „Färber, Wickler und viele Wollverrückte“ getroffen haben, auch „Wolle zwischen den Meeren“.
Veranstalterin Kerstin Leonhard berichtet: „Trotz Corona hatten wir fast 600 Besucher. Dieses Jahr war es eine ganz besondere Herausforderung, die ich mega gerne auf mich genommen hab und es immer wieder tun würde. Die Auflagen wechselten zwischenzeitlich – aber mit viel Kraft, Ausdauer, dem Willen es durchzusetzen und dem dazu gehörenden Mut, konnte ich alles umsetzten. Am Ende waren alle mehr als zufrieden. Es war ein tolles Fest!“
In die Festhalle durften coronabedingt lediglich 140 Personen gleichzeitig hinein, was aber reibungslos über desinfizierte Einlasskärtchen und Luca-App organisiert war. 5 Euro Eintritt kostete es, Parken war umsonst und das Silberstedter Wollfest ging von Samstag, 4. September von 10 Uhr sieben Stunden lang bis Sonntag, 5. September für weitere sechs Stunden. Zur ersten Veranstaltung 2019 kamen ca. 740 Personen.

(Bild: André Kistner)

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Spendenaufruf: Wolle + Socken für die Ahrtal-Helfer

Ahrtal-Schmiede

„Es gibt kein genialeres Material als Schafwolle“, sagt Katharina Stoll. Sie arbeitet als Schmiedin und freiwillige Helferin beim Wiederaufbau des Ahrtals mit. Die begeisterte Wollwerkerin hat eine herzliche Bitte an unsere Community: „Die Füße eines Schmiedes sind anfällig für zwei Dinge: Brandblasen und erfrorene Zehen. Gegen beides gibt es nichts Besseres als Wolle. Bitte schickt uns Wollsocken (Gr. 40-46), Sockengarn oder Rohwolle – gerne auch mit Restfett. Es wird langsam recht kalt bei uns im Helfer-Camp.“ Diesen Aufruf gibt „Wollkraut“ gerne weiter.
Die Arbeit der Ahrtal-Schmiede könnt ihr auf Facebook ansehen. Die Sachspenden sendet ihr an:

Katharina Stoll
Stahl&Wolle
Auf der Hochstadt 2/3
53773 Hennef

Rund 30 Metallfachwerker haben sich bis dato vernetzt und schmieden an die 300 Meißel am Tag aus. Die gehärteten Meißel sind an Bohrhämmern tausendfach im Ahrtal im Einsatz, um Fliesen und durchfeuchteten Mörtel von den Wänden zu entfernen. Die müssen endlich abtrocknen.

Katharina berichtet von bewegenden Momenten, wenn die Anwohner und Helfer sich abends an den Feuern der im Camp eingerichteten mobilen Schmiede treffen. „Wenn das Feuer seine Wirkung entfaltet und die Entspannung einsetzt, rekapitulieren die Menschen ihre dramatischen Erlebnisse. Dann kommt eine ganz besondere Stimmung auf. Die meisten beschreiben das als ‚surreal‘ und ich empfinde auch Demut.“
Katharina sieht Parallelen zwischen ihrem Beruf Schmied und ihrem Hobby, der Wollverarbeitung. „Meine Großmutter hat noch nach dem Motto gelebt: ‚Das Bewährte bewahren und gutes Neues dazu tun‘. Das erlebe ich aktuell wieder. Die jungen Leute, die handfest anpacken und ihre Aktionen über die neuen Medien organisieren, das macht mir Hoffnung. Das Ahrtal steht für mich stellvertretend für alle von der Klimakrise betroffenen Gegenden und die, die es noch sein werden.“

(Bild: Ahrtal-Schmiede)

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Kämpfen oder kapitulieren

Einen Kampf, der weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden ist, kämpfen Veranstalter unvermindert weiter: Öffentliche Veranstaltungen unter Corona-Auflagen zu organisieren ist eine wahre Sisyphusarbeit. Hier zwei Beispiele:

Der Wollmarkt in Vaterstetten, geplant für den 9. und 10. Oktober, ist abgesagt. „Die Umstände und Auflagen aufgrund der Pandemie lassen leider auch in diesem Jahr eine Durchführung des Wollmarktes nicht zu“, heißt es offiziell. Auf Nachfrage erläutert Michael Kämmer die Hintergründe der Entscheidung des Organisationsteams. „Aufgrund der Vorgaben hätten wir einem Drittel der Aussteller absagen müssen. Wie soll das gehen?“ Auch lassen die Vorgaben für Besucher effektiv nur 80 Leute in den Hallen zu.“ Bei Vorveranstaltungen registrierte man aber bis zu 16.000 Besucher. Forderungen nach Absperrungen mit Bauzäunen und kostenpflichtiger Beschilderung seitens der Gemeinde brachten das Fass schließlich zum Überlaufen. Die ehrenamtlichen Veranstalter kapitulierten. Sie verbleiben mit den Worten: „Wir bedauern dies und hoffen auf eure Teilnahme 2022.“ Das ganze Ausmaß der Enttäuschung aber, erkennt man nicht auf den ersten Blick: Das Team hatte die Organisation jüngst von den altersbedingt zurückgetretenen Gründern des Wollmarkts übernommen. Es wäre der 30. Markt geworden. Die runde Veranstaltung sollte größer denn je werden.

Barbara Bode, Organisatorin des Textilmarkts in Benediktbeuern hat beschlossen, sich durchzukämpfen. Am 18. und 19. September werden rund 100 Kunsthandwerker in und um den Maierhof individuelle Kleidung, Hüte, Heimtextilien, Lederwaren, Schmuck, Spielzeug und vieles mehr zeigen. Mit erweitertem Ausstellungsgelände und reduzierter Ausstellerzahl (ca. 100 statt 150) wird den Auflagen Genüge getan. Kinderprogramm und Workshops müssen ausfallen. Wie das mit der reduzierten Besucherzahl zu organisieren ist, wollen wir von Barbara wissen. „Andere Veranstaltungen zeigen“, antwortet sie, „das sich dies quasi von selbst erledigt. Normalerweise hätten Partnerunternehmen im Januar Busreisen organisiert, die Veranstalter seit März Plakate gedruckt und Werbung gemacht. Da wir erst Ende KW 32 Bescheid über die aktuellen Auflagen bekommen haben, fällt das in diesem Jahr geringer aus. Dank des vergrößerten Geländes können wir aber auch mit den Auflagen relativ viele Besucher zulassen.“

Beide Aussteller arbeiten übrigens für gemeinnützige Vereine ohne Gewinnabsichten. Ihre Sorge gilt in erster Linie den Ausstellern. „Das alles ist mehr als tragisch! Bei manchem Aussteller hängt die Existenz von solchen Veranstaltungen ab“, erinnert Michael Kämmer.

Bild: Textilmarkt Benediktbeuern