Wir drücken die Daumen, dass es endlich wieder klappt mit dem Zusammenkommen: Wenn am 9. und 10. April 2022 die „Allgäuer Nadelstiche“ im Eissportzentrum Oberstdorf stattfinden, sind die Macher von „Wollkraut“ mit dabei. Anne-Christin Amlinger thematisiert in Workshops: „Kardieren oder Kämmen – Wolle vorbereiten zum Spinnen“ – an beiden Tagen jeweils von 11-12 Uhr und 14-15 Uhr – siehe hier.
Einige Nachfragen haben uns darauf gestoßen, dass unsere Abonnement-Konditionen einer Erläuterung bedürfen: Die übliche Masche mit der automatischen Verlängerung gibt es bei uns nicht. Die finden wir nicht korrekt. Unser Fair-Play-Abo endet grundsätzlich nach 4 Ausgaben. Rechtzeitig vor Ende eines Abos versenden wir eine Erinnerung per E-Mail. Wer verlängern möchte, meldet sich dann mit seinem Passwort im Shop an (ggf. den Button „Passwort vergessen“ nutzen) und wählt das Anschluss-Abo aus. Die Porto-Pauschale für alle vier Ausgaben zusammen beträgt bei uns übrigens lediglich 2 € innerhalb Deutschlands, in das EU-Ausland 8 € und Nicht-EU-Ausland 10,22 €.
Apropos: Wer bis zum 11.02.22 bestellt hat, erhält die Frühlingsausgabe zum Erscheinungstag 24.02.22 druckfrisch direkt aus der Druckerei.
„Es kommt immer dreifach“, meint Erica Carnevale, „und nun müssen wir auch zum dritten Mal die WollLandia absagen.“ Aktuell, mitten in den Vorbereitungen, ist die Corona-Lage im Raum Pforzheim (Baden-Württemberg) zu angespannt und es verbleiben bis zum 5. März keine zwei Monate. Die Organisatorin und ihr Veranstaltungs-Partner, der Radsportverein RSC 2000, haben diese Woche schweren Herzens die Notbremse gezogen. Was bleibt ist die Hoffnung, dass es mit diesem dritten Mal nun auch genug ist, und die Freude auf ein Wiedersehen mit der Community der Wollbegeisterten. Übrigens hat auch die Messe Dortmund ihre „Creativa“ abgesagt und die „handmade“ in Bielefeld soll statt im Februar im Juni, die in Würzburg statt im März im August stattfinden.
Wir greifen auch kontroverse Themen auf und recherchieren zur „Merino-Manie“. Zu diesem Thema passt ein Film von 2019: „Merino-Boom: Der wahre Preis der Kuschel-Wolle“ von Spiegel-TV und ZDF. Darin machen allein schon die Zahlen nachdenklich: Während Argentinien, Südafrika und Neuseeland jeweils rund 4 % zur Welt-Wollproduktion beisteuern, sind es 88 % aus Australien. Und nur 10 % dieser Ware sei Mulesing-frei.
An einigen der 500.000 Merino-Schafe in Australien werden bei diesem Verfahren Betäubungsmittel getestet. Vereinzelt kommen Pestizide gegen die Madenplage zum Einsatz. Veterinärmediziner Prof. Peter Campbell schätzt, dass eine züchterische Lösung noch 8 Jahre dauern wird. Seine Zucht-Anstrengungen, die kritischen Hautfalten der Hinterpartie glatt zu züchten, dauern bereits 10 Jahre an (Anm. d. Red.: umgerechnet auf 2022).
Die Grafik aus dem Film zeigt auf, dass 11 % der australischen Wolle direkt nach Europa verkauft wird. Von den 75 % der Rohwolle, die nach China geht, wird ein guter Teil als Garn, Stoffe oder Kleidungsstücke dann auch in die EU eingeführt.
Im November haben wir Catrin Kramer beim Schafe-Hüten begleitet. Die Reportage ist in der kommenden Ausgabe zu lesen. Seit Silvester sind die trächtigen Auen der Kramers nun im Stall. Am Sonntag wurden sie geschoren. Der den Schafhaltern bisweilen unterstellte rohe Umgang mit gequälten Tieren oder blutverschmierte Schafe waren dort nirgendwo zu finden. Stattdessen ging es bei dem Treffen mit viel nachbarschaftlicher Hilfe, einem professionellen Team und zünftiger Bewirtung entspannt und fröhlich einher. Von 7 Uhr an haben die vier nebenberuflichen Scherer binnen fünf Stunden 380 Tiere von ihrer Wolle befreit. Die allermeisten Schafe nahmen die Prozedur mit stoischer Gelassenheit hin und alle widmeten sich gleich anschließend wieder genüsslich der Reduzierung des Heu-Vorrats. Der übliche 24/7-Job in der Wanderschäferei wird dann wieder ab März durch die besonders arbeitsreiche Zeit des Lammens unterbrochen. Vielleicht darf „Wollkraut“ auch wieder live mit dabei sein.
Unter der Regie von Angelika Vogel entstand ein einfühlsamer, 45-minütiger Film über Markus Schnitzler. Der gelernte Metzger ist Schäfer aus Leidenschaft und wurde ein Jahr lang begleitet. Seine 130 Schafe dürfen für drei Monate im Jahr auf einer Alpe auf 50 ha frei leben. Doch ob die Idylle Bestand haben wird ist fraglich. Gezeigt wird auch, dass sich mit der Tiertherapie in einer psychosomatischen Klinik eine neue Perspektive für den Schäfer auftut. Unser Tipp: Mal reinschauen in die Arte-Mediathek unter „Verrückt nach Schafen„. Bild: arte
Beim letzten Mal fragten wir danach, ob ihr bereits einmal Rohwolle erstanden habt und ob ihr die EU-Verordnung 1069/2009 kennt. Das hat für Wirbel gesorgt. Einige meinen, dass der Umgang mit Rohwolle für nicht registrierte Verarbeiter*innen aufgrund dieser Verordnung „strafbar“ sei. Das möchten wir hier sofort richtigstellen: Strafbar sind Gesetzesverstöße. Verstöße gegen Verordnungen sind in der Regel mit Bußgeld belegt, dessen Höhe stark von Risikopotenzial und Vorsatz abhängig ist. Die Sorge der zuständigen Landesbehörden gilt vor allem der „Kreuzkontamination“, weshalb die Registrierung der Betriebe und ausgestellte Handelspapiere im Fokus stehen. Es geht also um Überwachung mittels derer Ansteckungswege nachvollzogen werden können. Das Konzept kennen wir inzwischen hinreichend von Corona.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die auf die Umfrage geantwortet haben! Wir vertiefen das Thema und die Ergebnisse in der Frühlings-Ausgabe mit Erscheinungstag 24.02.22. (Für schnellstmöglichen Bezug bis 11.02.22 bestellen.)
Udo van der Kolk werden wir in der Frühlings-Ausgabe als „Überzeugungs-Weber“ kennenlernen. Aktuell macht er auf ein Projekt aufmerksam: Eine junge Truppe Textilschaffender möchte in Halle eine Textil-Produktionskette aufbauen – vom Anbau der Faser bis zum fertigen Kleidungsstück, alles „Made in Deutschland“. Das Team hat eine Weberei und ein Mode-Label aber noch zu wenig Geld. Im Crowd-Funding liegen bislang 53 Investitions-Zusagen vor. Die restlichen 60 Prozent des erforderlichen Stammkapital von 27.000 € sollen bis zum 17.12. zusammenkommen. Siehe: „Mode aus Halle“ Bild: Start Next
Was ist der Community bekannt davon, wie Wolle abgegeben, behandelt, weiterverarbeitet und -gegeben werden soll? Euer Wissensstand und Interesse am Thema wollen wir erforschen, denn Detlef recherchiert intensiv zum Thema Rohwolle vom Schaf. Schließlich lautet das Motto der kommenden Frühlings-Ausgabe „reinigen“. Das Wollkraut-Team und zahlreiche Autorinnen arbeiten bereits fleißig daran. (Erscheinungstag ist der 24.02.2022.)
Hier also unsere strikt anonymisierte Umfrage mit vier Fragen und Antworten zum Anklicken. Hilf bitte mit, dass wir den Nerv auch genau treffen. Und eines sei vorab verraten: Das Thema ist brisant!
Schon gewusst? „Wollkraut“ gibt es auch in diversen Läden. Neu unter unseren Partnern ist Sarah Henkelmann mit „Fluse und Fussel – mit Liebe Handgemacht“. In 86641 Rain am Lech, Schloßstr. 2a, ist ihr Laden Mittwochs bis Samstags geöffnet. Wo es noch überall unsere Hefte gibt, steht hier: https://wollkraut.de/hier-gibts-wollkraut
Hier unser Video-Tipp der anderen Art:Die erste deutsche Herde schwuler Schafe wurde von Michael Stücke in Löhne, Ostwestfalen, gegründet. Die Herde besteht aus schwulen Schafböcken,… Schwule Schafe weiterlesen
„Die Erfindung der Hose“ist ein Film vom Deutschen Archäologischen Institut. Dr. Katrin Kania, alias pallia, weist in ihrem Newsletter auf das Youtube-Video hin. Den Tipp… Wollgarn und Hose-Weben vor 3000 Jahren weiterlesen
Die gute Nachricht: Wollkraut-Autorin Britta Raabe konnte unser schönes Hobby in einer Reportage des Senders RTL3 Nord dem TV-Publikum näherbringen.Die schlechte: Das Redaktionsteam in Süddeutschland… Wollkraut-Autorin im Fernsehen weiterlesen
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